
„Corona ist auf Intensivstationen kein Problem mehr“


Aufgrund sinkender Corona-Fallzahlen stehen in den Kliniken wieder mehr Betten zur Verfügung
Quelle: pa/dpa/Christoph Soeder
Intensivmediziner berichten von einer Entspannung der Lage in den Krankenhäusern. Die Zahl der Corona-Patienten hat sich seit Anfang Januar fast halbiert. Viele verschobene Operationen aus dem Dezember konnten nun nachgeholt werden. Auch die Ärztevertreter fordern nun ein Ende der Maskenpflicht in den Arztpraxen.
ichAngesichts der Welle von Atemwegserkrankungen und der Arbeitsbelastung des Krankenhauspersonals zeichnet sich eine Trendwende in den Krankenhäusern in Deutschland ab. Seit Anfang Januar habe sich die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen „von rund 1.500 auf heute unter 800 reduziert – also fast halbiert“, sagte der Vizepräsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI ) ), Gernot Marx, Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Corona ist auf Intensivstationen kein Problem mehr.“
Zudem sinkt die Zahl der täglichen Neuaufnahmen stetig. Das sei eine “sehr positive Entwicklung”, sagte Marx. Nun könnten “die vielen aufgeschobenen, planbaren Einsätze vom Dezember” nachgeholt werden. Derzeit müsse das Krankenhauspersonal „nicht jeden Tag darüber nachdenken, wie wir die Versorgung der Patienten trotzdem sicherstellen können“, sagte Marx.
Auch in den anderen Abteilungen geht die Belegung nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zurück. Bei positiv auf das Coronavirus Getesteten würden „deutlich sinkende Belegungszahlen“ verzeichnet, sagte DGK-Vorstandsvorsitzender Gerald Gass dem RND. Auch die Zahl der Krankenstände gehe zurück, “damit sich die Personalsituation langsam verbessert”.
Darauf hat auch Marx hingewiesen. „Deshalb steigt die Zahl der operierbaren Intensivbetten derzeit glücklicherweise wieder.“ Von den rund 1.300 Intensivstationen sind noch 750 im eingeschränkten oder teilweise eingeschränkten Betrieb. Im Dezember hätte der Wert allerdings bei 950 gelegen. „Meine Kollegen und ich sind uns daher einig, dass wir derzeit ein ziemlich normales Winterszenario sehen“, sagte Marx dem RND.
Zuvor hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) bei mehreren Corona-Kennzahlen eine positive Entwicklung gemeldet. Es gebe Anzeichen für einen “weiteren deutlichen Rückgang der Fallzahlen”, hieß es im wöchentlichen Covid-19-Bericht am Donnerstagabend. Die Sieben-Tage-Rate der laborbestätigten Infektionen in Deutschland ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur ersten Januarwoche um fast ein Drittel gesunken.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Deutsche Hausärzteverband fordern wie andere Branchenvertreter ein Ende der Corona-Maskenpflicht in der Praxis. „Die jetzt angekündigte Aufhebung der Maskenpflicht in Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen ist konsequent. Die anderen Bundesländer sollen diesem Schritt folgen“, sagt KBV-Vorsitzender Andreas Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die Pandemie-Situation ist vorbei .”-Ärzte, Nicola Buhlinger-Göpfarth, sagte gegenüber RND: “Aus unserer Sicht besteht keine Notwendigkeit für den Gesetzgeber, in der Arztpraxis eine Maske zu tragen.” Die Praxis sollte dies unabhängig entscheiden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt ein schnelles Ende der Maskenpflicht im Gesundheitswesen ab. Er begründet dies mit dem Schutz besonders gefährdeter Personen.